#54 Alexander Neuhäuser: Wie geht's den Betrieben in den Elektro-Handwerken?

Shownotes

Heute im Interview: Alexander Neuhäuser, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH).

Im Oktober hat der ZVEH seine Herbst-Konjunkturumfrage veröffentlicht. Der Trend zur Abkühlung setzt sich fort. Das zeigen verschiedene Indikatoren wie Auftragsvorläufe, Geschäftsklimaindex oder auch die Geschäftserwartungen. Max Herrmannsdörfer spricht mit Alexander Neuhäuser in dieser Folge über die wichtigsten Ergebnisse.

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Transkript anzeigen

Max: Hallo zusammen und herzlich willkommen zu dieser Ausgabe der E-Show. Mein Name ist Max Hermannsdörfer und ich darf ganz herzlich Alexander Neuhäuser bei mir begrüßen.

Max: Er ist Hauptgeschäftsführer des ZV-EH. Hallo Herr Neuhäuser.

Alexander Neuhäuser: Ja, hallo, ich grüße Sie, Herr Herrmannsdörfer.

Max: Herr Neuhäuser, vor wenigen Tagen wurde die ZVEH Herbstkonjunkturumfrage veröffentlicht. Bevor wir konkret reinschauen, vielleicht können Sie einmal zu Beginn beschreiben, wie ist denn allgemein die Stimmung aktuell in den Elektrohandwerken?

Alexander Neuhäuser: Ja, die Stimmung ist durchwachsen, kann man sagen. Sie ist nicht wirklich schlecht. Aber natürlich kann man schon sagen, dass die Betriebe so langsam auch sich Sorgen machen die Zukunft, wie es mit der Auftragslage weitergeht. Bislang waren wir im E-Handwerk von anderen Entwicklungen durchaus etwas abgekoppelt. Wir spüren aber jetzt, dass diese allgemeine Schwäche in der Konjunktur sich auch immer mehr bei uns in der Branche zeigt und das berichten auch die Betriebe.

Max: Wie läuft denn das bei dieser Konjunkturumfrage ab? Da werden Betriebe befragt zu verschiedenen Kennzahlen. Können Sie mal erklären, wie diese Umfrage denn genau zustande kommt?

Alexander Neuhäuser: Ja, sehr, gerne. Für uns ist natürlich sehr wichtig, dass wir wissen, wie es den Betrieben geht. Wir benutzen das für die Interessenvertretungen, aber auch für die wirtschaftliche Berichterstattung. Und deshalb machen wir eine Vollerhebung. Das heißt, zweimal im Jahr, einmal im Frühjahr und einmal im Herbst fragen wir bei den Betrieben bestimmte Kennzahlen und Einschätzungen ab. Und wir haben einen sehr guten Rücklauf. Von über 18.000 Betrieben, die wir fragen, bekommen wir in der Regel so 1.500 bis 2.000 Antworten. Das heißt, es ist eine sehr, sehr valide Umfrage.

Max: muss man wirklich sagen. Das sind sehr repräsentative Zahlen, die man dann doch auf die ganze Branche eigentlich ausrichten kann, weil ich denke, sie bilden ja da wirklich ein breites Spektrum aller Betriebe ab, von Groß-, Klein-, mittlere Betriebe. Die sind ja bei Ihnen dann alle mit in der Umfrage auch mit beteiligt.

Alexander Neuhäuser: Das ist in der Tat so. Die Betriebe müssen sich dadurch viele, viele Fragen durcharbeiten und wir sind sehr dankbar, dass sie das machen. Das führt dazu, dass wir ein sehr gutes Bild bekommen und die Rückläufe sind tatsächlich, das prüfen wir auch immer, so, dass wir sagen können, wir können zu allen Segmenten etwas sagen. Zu großen Betrieben, zu kleinen Betrieben. Wir sind sehr aussagekräftig auch über alle Bundesländer, also regional hinweg. Wir stellen auch Sonderauswertungen für die einzelnen Länder. Und dadurch, dass sich so viele Betriebe da beteiligen und auch offenbar selbst ein Interesse haben, zu zeigen, wie es ihrer Branche geht, ist diese Umfrage wirklich sehr valide.

Max: Ja, dann lassen Sie uns noch mal ein bisschen konkreter in die Umfrage reinschauen, vielleicht auch ein paar Zahlen. Ein Faktor ist ja immer, wie viel Auftragsvorlauf habe ich, wie entwickeln sich meine Aufträge? Wenn wir auf dieses Thema blicken, wie hat sich da in den vergangenen Monaten entwickelt? Vielleicht wenn man auch die letzte Konjunkturumfrage mit einbezieht. Wie sieht es aus beim Thema Aufträge?

Alexander Neuhäuser: Ja, natürlich. Also der Auftragsvorlauf ist für einen Betrieb ganz wichtige Kenngröße. Er sieht da dran, ob sein Geschäft weiterläuft oder ob er was tun muss. das will ich auch nochmal vorweg sagen. Die Sicht darauf ist tatsächlich auch im Handwerk sehr, sehr unterschiedlich. Es gibt sehr große Betriebe bei uns, die haben über 1000 Mitarbeiter. Und wenn die einen Auftragsvorlauf von unter einem Jahr bekommen, dann werden die sehr, sehr unruhig und überlegen schon, was sie tun müssen, während wir durchaus kleine Betriebe haben, die natürlich auch über einen höheren Auftragsvorlauf nicht unbedingt klagen, weil sie dann Sicherheit haben, aber andersrum natürlich ihrem Kunden auch sagen müssen, du musst warten, bis ich einen Service zum Beispiel bei dir machen kann. Das heißt, der Auftragsvorlauf ist absolut eine gute Kenngröße dafür, wie ausgelastet die Wirtschaft ist. Aber die Bewertung kann in den Betrieben sehr, sehr unterschiedlich sein. Wir haben tatsächlich einen Rückgang der höheren Auftragsvorläufe zu verzeichnen. Die Zahl über vier Monate, das sind mittlerweile 22,1 Prozent der Betriebe, die einen Auftragsvorlauf von über vier Monaten melden. das ist ein leichter Rückgang. hatten in der Corona-Zeit, das kennt man noch so aus den Medien, da haben die Leute gesagt, ich bekomme keinen Handwerker, wenn ich bei mir im Haus etwas machen möchte. Viele Leute wollten da ein bisschen was bei sich zu Hause machen in der Zeit, in der sie auch zu Hause saßen. Da war diese Zahl der Auftragsvorläufe über vier Monaten sehr, hoch, außergewöhnlich hoch, sodass wir uns damals sogar entschieden haben.

Max: Mhm.

Alexander Neuhäuser: Stärke aufzulösen. Das spielt heute keine so große Rolle mehr. Ich kann noch mal einen Durchschnittswert sagen. Also der durchschnittliche Auftragsvorlauf, weil wir das jetzt auch aktuell fein Granular erheben, der beträgt 13,8 Wochen und vor einem halben Jahr lag der noch bei 15,2 Wochen.

Max: Mhm.

Max: Okay, also hier ein doch merklicher Rückgang, auch wenn es, wie Sie sagen, immer vom Unternehmen abhängt. Was ist für das einzelne Unternehmen? Normal, trotzdem mit diesem Durchschnittswert kann man ja dann trotzdem ganz gut arbeiten.

Alexander Neuhäuser: Ganz genau. Und wir sehen auch, dass eben dieser Peak leicht zurückgeht in diesen Bereich, den ich erwähnt habe, von mehr als vier Monaten. Da sind es aktuell die 22,1 Prozent und es waren im Halbjahr vorher noch 28,8 Prozent, also fast 7 Prozent mehr in der Spitze. Die Auftragnehmer freuen sich darüber, weil sie natürlich schneller einen Service bekommen.

Max: Natürlich. ich denke, solange die Handwerksbetriebe immer noch ausgelastet sind, ist man auch da noch auf der sicheren Seite. klar, ich verstehe das, wenn da der Vorlauf mal ein Wochen zurückgeht, dass da der ein oder andere bald das Zucken anfängt. Aber da schauen wir vielleicht gleich am Ende noch drauf, wie so die Prognose auch ist und warum sich das Elektrohandwerk ja eigentlich keine Sorgen muss. Aber dazu vielleicht gleich noch mehr. Ich habe eine Aussage aus der Pressemitteilung zur Konjunkturumfrage raus. Zahl der offenen Stellen nimmt ab. Das heißt jetzt, oder so habe ich jetzt im ersten Moment verstanden, immer mehr Menschen arbeiten im Elektrohandwerk. Die Begründung ist aber dann ja doch ein bisschen andere. Sie schreiben nämlich, dass die Zahl der Ausschreibungen auf neue Stellen eigentlich zurückgeht und daher resultiert das. Können Sie diesen Aspekt, diese Mitarbeiterentwicklung

Alexander Neuhäuser: Vielen

Max: mal erklären, was Sie da genau abgefragt haben und wie da die Entwicklung ist.

Alexander Neuhäuser: Ja, also wir fragen in der Tat nicht nach der Zahl der offenen Stellen, sondern wir fragen die Unternehmen, ob sie offene Stellen haben. Das ist für die Betriebe so bisschen leichter und auch für uns leichter zu erheben und gibt uns natürlich eine Auskunft darüber, ob Fachkräftebedarf da ist und wie der sich entwickelt, aber nicht genau in der Zahl. Wir haben aktuell 52 Prozent der Unternehmen, die sagen, sie haben offene Stellen und das waren im Frühjahr noch 57,5. Das heißt, die Zahl der Unternehmen, die suchen, nimmt ab. Wir versuchen auch aus anderen öffentlichen Quellen, Statistisches Bundesamt, zu schauen, wie viel der offene Stellen sind es denn, also wie hoch ist der Fachkräftebedarf. Und der ist im Frühjahr war der stark hochgeschnellt. Der ist auch abgeschmolzen. ist ungefähr auf dem Vor-Vorjahresniveau. Es gibt immer noch Fachkräftebedarf. Das heißt, dass die Betriebe durchaus noch suchen und auch die sogenannte Fachkräftelücke bei uns noch besteht. Aber natürlich mit der sich weiter abkühlenden Konjunktur sagen die Betriebe auch ich. fahre mein Engagement zurück und stelle weniger Leute ein oder suche weniger Personal.

Max: Das kann man schon so rauslesen, dass die Betriebe ein bisschen zurückhaltender sind, was neues Personal anbelangt.

Alexander Neuhäuser: Absolut kann man sehen. Allerdings muss ich auch sagen, müssen das einordnen in die Gesamtlage. Wir sind kein reines Bauhandwerk, aber wir sind natürlich auch baubezogen. Das heißt, signifikanter Umsatzanteil bezieht sich auf Neubau und Sanierung. Und wenn man das jetzt mal vergleicht, bei uns die Situation mit dem Bauhauptgewerbe, in dem in weiten Teilen sogar Kurzarbeit angemeldet wird, muss man sagen, dass es bei uns keine, es gibt eine weitere Verschlechterung, aber keine harte Abrisskante. Das sieht man sowohl an den Auftragsvorläufen, über die wir eben schon gesprochen haben, als auch daran, dass, sagen wir, die Fachkräften nachfrage sich eher stetig zurückentwickelt als radikal.

Max: Trotzdem sagen Sie, die Betriebe müssen sich in irgendeiner Art Weise wetterfest machen. Erklären Sie das gerne. Ist das mit Blick auf die kommenden Monate gedacht? Was wollen Sie damit genau ausdrücken?

Alexander Neuhäuser: Ja, also wir beobachten natürlich die gesamtwirtschaftliche Lage und ordnen das ein, was im Elektrohandwerk passiert. Und da sagen die makroökonomischen Zahlen, dass eigentlich ein Turnaround nicht zu erwarten ist. Und das ist etwas, wo sich die Einschätzung verändert hat. Ich weiß, dass im letzten Jahr viele gesehen haben, dass gerade im Bereich des Baus sich die Situation stark verschlechtert. Die Faktoren dafür sind ja bekannt. Hohe Preise, die Zinsentwicklung, die wir hatten und Materialmangel. Die Auftraggeber waren zurückhaltend. Man hat das gesehen an den Baugenehmigungen, die eingeholt wurden, dass die zurückgegangen sind. da haben natürlich viele gesagt, das wird ein ganz schwieriges Jahr. Aber es gab in der Branche so ein Bormot, das hieß Survive Till 25. Und die Annahme war, es muss ja besser werden, weil wir es brauchen. Auch die Energiewende muss wieder weiter vorangetrieben werden. Und das, würde ich sagen, hat sich so aktuell nicht bewahrheitet. Wir sind auch zu 2025 noch skeptisch. Und alles andere zu sagen, wäre unredlich. Wir glauben aber weiterhin, dass die Wirtschaftsfelder der E-Handwerke wieder stärker anspringen werden. Und wir sehen, das kann ich auch gerne nochmal sagen, aktuell keine harte Abrisskante, also keinen Einbruch, so wie in anderen Branchen.

Max: heißt survive till 26, wenn wir in der Sparie bleiben wollen.

Alexander Neuhäuser: Ja, das reimt sich leider nicht, aber das könnte im Prinzip die Losung sein, wobei man damit natürlich immer vorsichtig sein muss, wir können alle nicht in die Glaskugel schauen. Das auch das, warum wir sagen, wenn sich so eine Entwicklung verfestigt, dann heißt es, dass man dann auch sich wetterfest machen sollte.

Max: Sie haben ja gerade schon erklärt, die Umfrage jetzt so ist, wie sie ist und wieder die generelle Konjunktur in Deutschland, welche Rolle die spielt. Konkret aus Elektrohandwerk gemünzt. Was würden Sie sagen, was ist denn aktuell die größte Herausforderung? Ist es der fehlende Invest von Kundenseite? Ist es Unsicherheit bei Förderungen? Wo sehen Sie aktuell den größten Schmerzpunkt?

Alexander Neuhäuser: Ja, also für uns ist ganz wichtig, da sind wir gebranntes Kind. Wir möchten keine geförderten Märkte, weil genau durch Änderungen in der Förderpolitik entsteht große Verunsicherung. Und es sind auch, es passiert auch, dass Märkte, kurzfristig durch Förderungen aufgepumpt wurden, wieder in sich zusammenfallen. Das kann man ganz klar ablesen im Bereich der Der Wärmepumpen, am sogenannten Heizungsgesetz, da gab es sehr viel Ärger dazu und das hat letztlich dazu geführt, dass die Menschen verunsichert wurden und dann eben nicht mehr investieren. Es gibt aber ein anderes Feld, das für uns genau dasselbe zeigt. Das ist der Bereich der Ladeinfrastruktur. Hier gab es vor einigen Jahren ein großes Programm, das ist auch jeweils immer wieder verlängert worden. eine KfW-Förderung für Wallboxen und dadurch ist der Markt sehr stark gewachsen durch dieses Fördergeld und zusammen mit der Abkündigung der Prämie für E-Autos ist dieser Markt praktisch zum Erliegen gekommen. Also zumindest gibt es da einen starken Rückgang, wobei wir immer noch sehen, das freut uns, dass sehr viele Betriebe sich in diesem Bereich engagieren. Was ist die Conclusio für uns? Wir brauchen stabile Rahmenbedingungen. Das heißt, die Politik sollte Märkte nicht künstlich durch Förderung aufblähen. Sie sollte klare gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen, ordnungspolitisch tätig sein. Dann haben die Betriebe die Chance, gut zu wirtschaften, sich darauf einzustellen. Und auch die Nachfrage-Seite weiß, was sie idealerweise tut.

Max: Weil Sie gerade das Thema Ladestationen angesprochen haben, auch das war ja was, was Sie in der Konjunkturumfrage als Zusatz mit abgefragt haben, richtig, wie da die Entwicklung bei den Elektrobetrieben ist.

Alexander Neuhäuser: Ja, genau. Also das ist ein Feld, in das wir seit einiger Zeit detailliert reinschauen. Da fragen wir, wie die Umsatzanteile sind. Übrigens nicht nur zur Ladeinfrastruktur, auch zu Wärmepumpen und Lüftungssystemen, Photovoltaik und Speicher. Wir nennen das die Zukunftstechnologien. Und da sehen wir jetzt mal über eine längere Reihe seit 2021, dass diese Felder stetig gewachsen sind. Das hat jetzt so einen leichten Dämpfer erhalten. Der Bereich PV und Speicher ist weiter leicht gewachsen, nicht mehr so stark wie vorher. Der Bereich der Wärmepumpen und Lüftungssysteme ist auch noch leicht gewachsen. Das Thema Ladeinfrastruktur und Elektromobilität ist nicht eingebrochen im Handwerk, aber es stagniert jetzt. Was uns aber freut, ist, dass die Zahl der Betriebe, die sich in diesem Aus unserer Sicht mal von der jetzigen Abkühlung der Stimmung dazu abgesehen wird es sich trotzdem weiterentwickeln und es sind trotzdem noch ein guter Anteil der Betriebe, die insgesamt dort engagiert sind. Bei uns sind es gut 53 Prozent, die mittlerweile sagen, sie machen Photovoltaik. Das sind mehr als noch ein halbes Jahr zuvor. Fast 46 Prozent sind im Bereich der Werbepunkten unterwegs, obwohl das ja gerade kein Gewinnathema ist. Die Zahl der Betriebe, die Ladeinfrastruktur machen, ist schon zurückgegangen, auch wenn die Zahl an sich stagniert. Die ist von etwa 70 Prozent auf 59 Prozent zurückgegangen. Das zeigt uns, dass eigentlich die Experten wahrscheinlich in dem Markt bleiben, aber so Betriebe, die mal was gemacht haben. Die gehen dann wieder raus, wenn das Marktumfeld sich verändert.

Max: Ja, vielleicht beziehen wir das so ein bisschen jetzt in das Fazit mit ein, weil diese ganzen Zukunftstechnologien, wird das Elektrohandwerk ja einen großen Teil zu beitragen, große Rolle spielen, unser Land, Einfamilienhäuser, Wohnungen, Firmen zu modernisieren. Das geht ohne Elektrohandwerk nicht. Das heißt, eigentlich muss doch die langfristige Prognose fürs Elektrohandwerk positiv sein. Oder? Also Herr Neuer, was würden Sie jetzt? einem Elektrohandwerker sagen, der jetzt sagt, die aktuelle Lage ist ein bisschen schwierig für mich, ich weiß nicht, wie in den nächsten Jahren wird. Was würden Sie sagen?

Alexander Neuhäuser: Also wir müssen die Energiewende bauen und dafür braucht man das Elektrohandwerk. Wir wissen, es gibt politischen Streit zu den Energieträgern, aber wir wissen, dass das Maß der Elektrifizierung stark zunehmen wird. Aber nicht nur das, auch die Digitalisierung schreitet voran. Wir sollen jetzt in die Gebäude Energiemanagementsysteme einbauen, damit Photovoltaik-Anlagen, Werbepumpen, Batteriespeicher und Wollboxen... sich netzverträglich verhalten und idealerweise sogar am Energiemarkt teilnehmen können. Also da sind viele Ideen, die alle umgesetzt werden müssen. Das heißt ja, wir glauben, dass sich das Elektrohandwerk mittelfristig gut entwickeln wird. Aber wir können uns auch nicht gegen die Gesamtkonjunktur stemmen. Das heißt, wenn die Lage nun mal so ist, dass weniger investiert wird, dass die, das ist so auch Gesamtinvestitionen gehen zurück in Deutschland, dann können auch wir diesen Trend als Handwerk nicht drehen, denn wir arbeiten die Aufträge ab, die wir bekommen. Das bedeutet aber auch für die Politik aus unserer Sicht, dass sie das sehr gut im Blick haben muss. Also allein Energiewende zu wünschen reicht nicht, sie muss auch wirtschaftlich ermöglicht werden. Und wenn die Menschen verunsichert sind, und die wirtschaftliche Lage sich eintrübt, dann wird es auch schwierig, die Investitionen für die Energiewende aufzubringen. Das heißt, gemessen an den politischen Zielen wird das Elektrohandwerk gebraucht. Wir mahnen aber dazu, richtigen Weichen zu stellen, damit das auch passieren kann. Und wenn das so ist, dann wird es auch im Elektrohandwerk wieder aufwärts gehen.

Max: Ja, dann Herr Neuhauser, ich würde sagen, mit diesem Ausblick machen wir für heute einen Haken an unser Gespräch. Ich danke Ihnen ganz herzlich für Ihre Zeit und wünsche Ihnen alles Gute weiterhin und ich denke, wir hören uns in den nächsten Monaten wieder. Vielen herzlichen Dank.

Alexander Neuhäuser: Danke Herrmannsdörfer, alles Gute.

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