#64 Marco Herwartz: Warum die Ausbildung im Elektrohandwerk boomt

Shownotes

In dieser Ausgabe der E-Show begrüßen die Moderatoren Max Herrmannsdörfer und Sascha Brakmüller von wattsup einen besonderen Gast: Marco Herwartz, Elektrotechnikermeister, Betriebsinhaber, Vizepräsident beim FEH NRW und Präsident der Handwerkskammer Aachen.

Gemeinsam diskutieren sie die Zukunftsperspektiven der Ausbildung im Elektrohandwerk und analysieren die erfreuliche Entwicklung der Ausbildungszahlen, die trotz demografischen Wandels kontinuierlich steigen. Marco teilt seine praxisnahen Erfahrungen als Ausbildungsbetrieb und gibt wertvolle Einblicke in seinen Auswahlprozess, bei dem nicht Schulnoten, sondern praktisches Verständnis und Lernbereitschaft im Vordergrund stehen.

Die Gesprächsrunde beleuchtet die vielfältigen Facetten des Elektrohandwerks, die ungenutzte Chance für mehr Frauen in der Branche und die Bedeutung einer praxisorientierten Ausbildung.

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Max Herrmannsdörfer: Diese Folge wird unterstützt von WhatsApp, deiner leistungsstarken Community für Elektrohandwerke. die Community Marke für Elektro Handwerker. Hallo Sascha. Hallo Max, schön beide zu sein wieder mal. Ja, sehr schön, dass du mit dabei bist und wir beide begrüßen heute einen Gast bei uns. Marco Herwarz ist uns zugeschaltet. Er ist selbst Meister im Elektrotechniker Handwerk, Betriebsinhaber und Vizepräsident beim FEH NRW. Hallo Marco. Ja, hallo Max, hallo Sascha. Schön, bei euch zu sein. Ja, Dankeschön, dass du dir die Zeit nimmst. Wir wollen heute über das Thema Ausbildung sprechen. Bevor wir aber tiefer ins Thema einsteigen, stell du dich doch gerne einmal kurz vor. Wer bist du? Was machst du? Sag gern auch ein, zwei Worte zu deinem Betrieb. Mein Name ist Marco Herwarz. Ich bin 49 Jahre alt. Ich habe einen Elektroinstallationsbetrieb mit einem gut 15-köpfigen Team. Wir sind spezialisiert auf intelligente Gebäudetechnik, Ladestationen für Elektromobilität, PV-Anlagen. und machen seit gut 15 Jahren fast ausschließlich Bustechnik in den Häusern. Wir sind ein Ausbildungsbetrieb. Das finde ich immer wichtig zu erwähnen, weil das in der heutigen Zeit eben nicht selbstverständlich ist. Ja, ich habe einen Sohn, der 12 Jahre alt ist und lebe mit meiner Frau zusammen, die ebenfalls zwei Söhne hat. Die sind 22 Jahre, sind also zehn Jahre dazwischen. Hab gesehen davon. Ich ehrenamtlich aktiv. Du hast es eben schon erwähnt als Vizepräsident im Fachverband hier in Nordrhein-Westfalen und bin Präsident der Handwerkskammer in Aachen. Du hast mehrere Ämter im Ehrenamt bis da, also neben deiner handwerklichen und Betriebsinhabertätigkeit auf vielen Ebenen aktiv. Zeitlich klappt alles. Zeitlich klappt alles. Das habe ich aber tatsächlich meinem starken Team zu verdanken, dass mir viel Arbeit hier im Betrieb

Max Herrmannsdörfer: abnimmt. Das funktioniert sehr, gut und da bin ich total dankbar für. Und natürlich bin ich dankbar, ich so eine starke Frau habe, die mir den Rücken deckt, denn ohne einen starken Partner an der Seite könnte ich das mit Sicherheit nicht tun. Du bist jetzt für unsere heutige Folge und für unser Thema eigentlich der perfekte Ansprechpartner, weil du die Verbandseite, die Kammerseite und die Betriebsinhaber, die Handwerksseite vereinst und uns hier echt sehr schöne Einblicke geben kannst in das Thema. Ausbildung. Wir sprechen konkret über die Elektrohandwerke. Der ZVEH hat im April die neuesten Zahlen vorgelegt und sind schöne Zahlen, liest sich sehr schön zum die Pressemitteilung. Zum zehnten Mal in Folge steigen die Ausbildungszahlen. Man muss dazu sagen, 2024 war es ein geringer Anstieg im Vergleich zum Vorjahr zu 2023. Es waren 0,6 Prozent. Ja, aber trotzdem ist ja ein schöner Erfolg für diese Branche. Wie würdest du diese Zahlen einordnen? Ja, ich persönlich sehe das als positives Zeichen, das Elektrohandwerk als solches ist ein sehr attraktives Handwerk und es wird ja auch gut Werbung dafür gemacht, dass wir ein sehr innovatives Handwerk sind. Das sorgt dafür, dass wir eben bei den jungen Menschen auch tatsächlich ankommen, die sehen uns, hören uns, sind interessiert von dem, was wir in unserem Handwerk alles machen können. es sind vor allem deshalb gute Zahlen, so ordne ich das ein, weil wir uns bewusst sein müssen, dass wir im demografischen Wandel leben und vor allem, dass die jungen Menschen ja nach der Schule oftmals sagen, sie möchten erst mal das Abitur machen. Nach dem Abitur ist der Normale Weg erst mal Richtung Studium. Und all die jungen Menschen, die uns nicht verloren gehen, aber die jungen Menschen werden darauf getrimmt oder geeicht, erst mal Abitur und Studium zu machen. Und die Entwicklungen einfach aus den 90er Jahren, da waren es gerade mal 15 Prozent der Schulabgänger, die Abitur gemacht haben. Und in der heutigen Zeit sind es in NRW über 50 Prozent, Abitur machen.

Max Herrmannsdörfer: Und das ist erst mal eine Masse, die man verkraften muss. Das geht natürlich nicht nur zulasten im Elektrohandwerk, sondern allgemein in der beruflichen Bildung. Aber deswegen ordne ich die Zahlen halt fürs Elektrohandwerk positiv ein, dass wir immer noch steigende Zahlen haben, obwohl immer mehr junge Menschen das Abitur machen. Jetzt kann man sich aber auch als Verband, als ZVEH in dem Fall, nicht auf solchen Zahlen ausruhen. Und da sind natürlich auch alle Fachverbände und die ganzen örtlichen Ehrenamtsträger gefragt, wie können wir dafür sorgen, dass diese Zahlen weiter steigen und dass es eben nicht zu einem Abbruch dieser Zahlen kommt? Kannst das aus Verbandssicht einmal einordnen? Was tut ihr auf überregionaler oder regionaler Ebene, die Ausbildung attraktiv zu halten, junge Leute dafür zu gewinnen? Im Prinzip sind es zwei Punkte, mit denen man viel bewegen kann. Das eine ist die Kommunikation. Wenn ich dir nie von einer bestimmten Sportart erzähle, dann wirst du nie davon erfahren und dann wirst du dich auch aus Eigeninteresse nie dafür interessieren, weil du kennst sie ja nicht. Ganz so schlimm ist es natürlich mit der Berufsgebildung nicht, mit dem Elektrohandwerk nicht. Man kennt es. Aber wie gesagt, man wird ausgerichtet Richtung Abitur. Das bedeutet, wir müssen ganz viel nach draußen gehen und Werbung für die Berufsgebildung, Werbung für unsere fünf Gewerke machen im Elektrohandwerk. Und diese Werbung, die wird ganz stark unterstützt vom Zentralverband der Elektrohandwerke und von den AGMedien in Frankfurt. Die haben wunderbare Informationsbroschüren, haben Plakate, die haben Flyer, die haben Roll-ups, die haben Giveaways und was weiß ich was alles. Die haben ganz viel Material, das wir Unternehmen dafür nutzen können. Werbung zu machen, Auszubildende auf uns und auf unseren Beruf aufmerksam zu machen. Das machen die einmal für uns als Ausbildungsbetrieb, was ich persönlich als sehr, ja, sehr positiv erachte, was unser Fachverband da macht. Das ist ein richtiger Mehrwert. Der zweite Punkt ist, die machen natürlich nicht nur Werbung oder die Werbung ist nicht nur für uns im Elektroanwärts, sondern

Max Herrmannsdörfer: wird natürlich auch im Verband genutzt. Das heißt, der Verband geht überall da, wo man öffentlich wirksam Werbung für das Handwerk machen kann, für das Elektrohandwerk machen kann. Dort gehen die hin und zeigen alles, was sie gemacht haben. Man wird ebenso unterstützt mit Social Media Beiträgen. Da sind wir Handwerker ja oftmals gar nicht so gut oder so bewandert drin. Diese Social Media Beiträge werden ebenfalls gestützt von den AGMedien. Es gibt viele Influencer, auf dem Markt sind, die gute Werbung und Promotion für das Handwerk machen. Das alles zählt unter Kommunikation. Ein unheimlich wichtiger Punkt, über das Handwerk zu sprechen und sichtbar zu sein. Das ist der eine Punkt. Der zweite Punkt ist, dass der Fachverband in die Politik reingeht, eben mit der Politik darüber zu sprechen, was in den letzten Jahrzehnten gelaufen ist, wie sich der Markt entwickelt hat und Vorschläge macht, wie man dagegen steuern kann, wenn sich etwas schlecht entwickelt hat und dass sich der Markt für die berufliche Bildung negativ entwickelt hat. Ich glaube, das ist mittlerweile jedem klar, denn es fehlt nicht nur an Elektrikern, sondern auch an Pflegekräften und anderen. Berufsgruppen, eben durch die berufliche Bildung erlangt werden, aber eben auch an Elektriker und das sind die Leute, die wir gerade massiv brauchen, wenn wir uns überlegen, dass wir die Energiewende vor der Brust haben und die auch schaffen wollen. Ja, also es gibt verschiedene Ebenen, die wir uns da anschauen können, anschauen müssen. Die Verbands-Ebene, die politische Ebene, dann die Ebene der Handwerksbetriebe, die tatsächlich dann ausbilden. Und Sascha, da schaue ich einmal zu dir rüber. Du bist ja auch viel im Austausch mit Handwerksbetrieben. Und ich würde sagen, jetzt ist der richtige Zeitpunkt, mal in das Thema Praxis reinzuschauen, wie Handwerksbetriebe mit der Ausbildung umgehen. Also deswegen auch vielleicht erstmal eine Anmerkung. Also ich bin ja einer von diesen Leuten, die erst eine technische Ausbildung gemacht haben, dann zu studieren. Und man muss halt einfach auch sagen, man hat eine andere Reife für das Studium. Also ich weiß nicht, wie es bei dir ist, Marco, aber

Max Herrmannsdörfer: Man kommt halt ganz anders rein, man hat halt einfach eine viel bessere Basis. Man hat auch gelernt wirklich zu arbeiten und zu lernen und das bringt einen schon mal viel mit. Ich glaube, das muss man auch gerade den jungen Leuten mal kommunizieren. Und man hat halt vor allem den Vorteil, dass man halt bisschen Geld verdient, bevor es eigentlich wirklich losgeht. Hat ja auch Vorteile. Aber Max hatte ja gerade schon die schöne Überleitung. Wie sieht es bei dir im Betrieb aus? Wie geht ihr auf Auszubildenden zu? Habt ihr da große Probleme tatsächlich, welche zu finden oder wie läuft da eure Kommunikation? Also bei uns im Unternehmen ist es tatsächlich so, dass wir nicht wirklich Schwierigkeiten haben, Auszubildende zu finden. Wir haben regelmäßig Praktikanten, die wir zu uns kommen lassen, ihnen einen Einblick in das Gewerk zu geben, aber auch einen Einblick in unser Team. nicht jeder Elektroinzellationsbetrieb gleich dem anderen. Alles ist komplett unterschiedlich. Der eine ist mehr Richtung Privatkunden ausgerichtet, der andere mehr Richtung Gewerbekunden. Der eine macht Satellitenanlagen, der andere macht die Netzwerktechnik und der dritte die KNX-Anlagen. Von daher ist das alles sehr individuell und so geben wir den Praktikanten die Möglichkeit, den Beruf, aber auch unser Team kennenzulernen. Wir gehen an Schulen ran. Wir hatten jetzt am Samstag erst wieder eine Berufsmesse auf einer Schule hier in der Nähe und dann geht unsere Systemintegratorin, die Nora, die geht dann mit einem Auszubildenden gemeinsam auf so eine Berufsmesse und macht dann Werbung für das Handwerk natürlich, aber eben auch Werbung für uns, denn die jungen Schüler, die da rankommen und sich ausprobieren, die bauen dann immer irgendwelche kleinen Bauteile zusammen, wo die Schüler sich ausprobieren können, finde das ein wichtiger Punkt, dass man was anfassen kann. Und dann lernen die natürlich auch direkt die beiden aus unserem Team kennen. ja, dann liegt es sehr nahe, dass wenn das Interesse geweckt ist, dass die dann auch bei uns Praktikum machen. Das sind so die beiden Dinge, über die wir an Praktikanten und dann auch Auszubildende rankommen. Und Sascha, was du gerade eben gesagt hast mit der Tatsache, dass es für dich sinnvoll war oder...

Max Herrmannsdörfer: dass junge Menschen, die erst eine Ausbildung machen, es oft leichter haben. Das kann ich nur bestätigen. Ich vergleiche das immer mit, wenn man die berufliche oder die akademische Bildung nimmt. In der beruflichen Bildung, da verlässt jemand nach dem 10. Schuljahr die Schule, genau wie das derjenige macht, der Abitur macht, in Gänsefüßen. Denn derjenige, der Abitur macht, der macht dann drei Jahre weiter Schule, lässt sich von vorne belehren, Anführungszeichen, sitzt mit Gleichaltrigen auf der auf der Schulbank und lernt theoretisch den Stoff. Der andere, der die Berufsgebildung macht, der macht in den drei Jahren etwas völlig anderes. Der geht raus, der hat regelmäßige Arbeitszeiten, der kann nicht mal ebenso fehlen, weil das ist nicht so gut, denn die anderen verlassen sich ja auf das Teammitglied. Man ist mit Kollegen unterwegs, die einem vorgesetzt sind, man bekommt Aufgaben und Verantwortung übertragen, die man ausführen muss. Und dann kommt es auch schon mal vor, dass man vielleicht was nicht so richtig macht. Dann gibt es vielleicht auch mal eine Ansage. Das sind alles Dinge, die man in der Schule nicht hat. Zum anderen verdient man Geld, nicht viel, aber man bekommt halt eine Ausbildungsvergütung. Man zahlt in die Sozialsysteme ein und man lernt, dem Geld umzugehen. Kurzum, man ist also mitten in der Gesellschaft drin. Und das ist etwas, das fehlt den Schülern, die sich für das Abitur entschieden haben. Das ist aber nichts Schlimmes, denn Ich finde, man muss wissen, wo man hin will. Und wenn man das weiß, dann kann man frühzeitig den richtigen Weg einschlagen. Und ich der festen Überzeugung, dass so eine berufliche Ausbildung als erstes, also vorab, der richtige Weg ist. Denn dann kommt man in die Gesellschaft und das ist dann ja keine Sackgasse, sondern man kann sich dann ja nach wie vor weiterbilden. was ich da vielleicht noch anfügen möchte. Man kann natürlich auch das Abitur machen und danach trotzdem die Ausbildung starten. auch das ist vielleicht bei vielen Schülerinnen und Schülern immer noch ein Denken oder eine Erwartungshaltung. Wenn ich das Abitur mache, ich muss danach studieren. Das wird von mir erwartet. Aber das ist ja überhaupt nicht der Fall. Also ich kann auch mit Abitur eine Ausbildung starten. Vollkommen richtig, Max. Da gebe ich dir zu 100 Prozent recht. Die Frage ist.

Max Herrmannsdörfer: ob wir uns in unserer Gesellschaft und in der aktuellen wirtschaftlichen Lage, ob wir uns das leisten können zu sagen, alle Schüler bleiben jetzt erst mal bis, sie, wie alt ist man, wenn man Abitur hat? 18, so was, ja. Können wir uns das leisten, alle Schüler erst mal bis 18 oder 19 in der Schule zu lassen, in der aktuellen wirtschaftlichen Situation? Oder ist es nicht vielleicht sinnvoller zu sagen, wir machen erst mal die Ausbildung, die ziehen wir vor? Dann haben wir nämlich zwei bis drei Jahre Wirtschaftsleistung mehr also vorgezogen. Ich fasse das mal so zusammen. Also im Prinzip sollte man sich halt sowieso, wenn man in das Alter kommt, wo halt die die beruflichen Weichen gestellt werden, mal tatsächlich strategisch überlegen, wo will ich hin, was will ich machen, wie möchte ich später agieren und welche Möglichkeiten man dann auch haben möchte. Und das ist glaube ich ganz wichtig, sich da Gedanken zu machen. wo wir auch sind. Also ich habe halt mit Unternehmen auch oder Handwerksbetrieben gesprochen, die halt dann auch sagen, ich stelle gar keinen jemanden mit Abi ein zu einer Ausbildung, der ist ja sowieso dann nach drei Jahren weg. Der geht dann in die Industrie. Wie nimmst du das wahr? Ist das wirklich ein Problem? Weil eigentlich bietet ja das Handwerk gerade viele Möglichkeiten, die die Industrie nicht bietet. Also wo kann man sich selbstständig machen? Aber vielleicht berichtest du besser selber. Du bist da tiefer drin. Ja, ich kann die Sorge tatsächlich verstehen. muss ich stehen, dass ich das früher genauso gesehen habe, aber eine andere Erfahrung gemacht. Bei uns sind mittlerweile, bis auf eine Auszubildende sind alle Male, haben Abitur. Zwei von denen haben sogar ein Studium abgebrochen und machen jetzt bei uns die Ausbildung. Und die, die ihre Ausbildung bei uns beendet haben und Abitur hatten oder ein Studium schon absolviert haben oder abgebrochen haben, die sind immer noch bei uns und die sehen die Entwicklungsmöglichkeiten und das Potenzial, was man in einem Beruf haben kann und die Entwicklungsmöglichkeiten, die vor allem das Elektrohandwerk hat. Dazu gehört auf der einen Seite natürlich, dass man sich weiterentwickeln möchte, auf der anderen Seite gehört es natürlich dazu, dass der Ausbildungsbetrieb einem auch die Weiterentwicklungsmöglichkeiten überhaupt gibt.

Max Herrmannsdörfer: Ja, also vielleicht sollte man auch einfach mal definieren, was denn eigentlich so die klassische oder die Bewerbergruppe ist, die man halt auch ansprechen will als Handwerksbetrieb. Also gerade wirklich hochwertige Bewerber zu bekommen. Weil es ist halt einfach so, also wenn ich halt Leute bekomme, die schon Probleme in dem Schulsystem hatten und halt dann auch Defizite vielleicht mitbringen, das ist halt sehr, sehr belastend, glaube ich, für den Betrieb. Deswegen wäre es ja eigentlich für den Betrieb auch sehr gut schon zu gucken, dass halt die Qualität meiner Bewerber stimmt, beziehungsweise die Leute, die ich dann einstellen kann. Hast du da Tipps, wie man vielleicht auf die Bewerbergruppen zugehen kann? Also wie man halt dann auch die, die, die ein Abi machen, erreichen oder gibt es vielleicht auch Möglichkeiten? Also viele haben ja Zum Beispiel, wenn Leute in ihrem Hobby DJ sind, haben sie ja automatisch schon mit sehr viel technischen Sachen zu tun. wenn sie keine Ahnung, zocken und eine Lahnparty machen, hast du ja auch schon einen gewissen technischen Hintergrund. Ist es vielleicht eine Idee, auch gerade in solche Bereiche reinzugehen und jetzt nicht nur dahin zu gehen, wo vielleicht auch ganz viele andere Branchen unterwegs sind, also in die Schule, sondern tatsächlich sich die Nische zu suchen? Ich glaube, das ist Vorteil ist, wenn man von sich aus schon technikaffin ist und das in seinem Alltag auch auslebt. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass eben viele junge Menschen diesen Bereich gar nicht kennen. Wenn sie ihn nicht kennen, können sie nicht einschätzen, ob ihnen das Spaß macht oder nicht. Bei uns ist es so, wenn man sich bei uns bewirbt, dann bekommt man ja in der Regel einen Lebenslauf oder ein Anschreiben, ein Bewerbungsschreiben und dazu ein Zeugnis von der Schule. Ehrlich gesagt, ich leg das auf Seite. guck nur, wie ist die Adresse, wie sind die Kontaktdaten, dann wird derjenige, der sich beworben hat, angerufen und dann kommt es zum Vorstellungsgespräch. Und dann hat man einen ersten persönlichen Eindruck. Wenn ich das Gefühl habe, das ist für mich ein interessanter Kandidat, weil er zu unserem Team passt und weil er den Eindruck erweckt, dass er wirklich Interesse an Technik hat und an dem Job hat.

Max Herrmannsdörfer: Dann stelle ich ein paar gezielte Fragen und dann erwarte ich gar nicht, dass die Fragen richtig beantwortet werden. Ich schaue mir nur an, wie er auf diese Fragen reagiert und wie er versucht, die Fragen zu lösen und zu antworten, also technisch im Kopf zu denken. Und dann schlage ich vor, dass er bei uns ein Praktikum macht, meistens für eine Woche, einfach nur, damit das Team, weil ganz ehrlich, Das Team muss mit dem Bewerber zurechtkommen. Der Bewerber muss mit dem Team zurechtkommen. Dann wird eine Woche gemacht, kann das Team sich ein Bild machen. Der Bewerber kann sich ein Bild machen vom Team und vom Beruf. dann am Ende des Praktikums kommt er wieder in mein Büro und dann stelle ich die gleichen Fragen nochmal. Und dann merke dass der die Antworten darauf zügiger hat oder vielleicht auch direkt richtig hat. dann ist das für mich schon mal ein Indiz dafür, dass es entweder sich gut gemerkt hat oder aber gut im Kopf verknüpfen kann. Und das ist für mich wirklich maßgeblich. Denn wenn wir etwas mit Leidenschaft machen, wenn wir etwas gut machen, wenn wir etwas machen, was uns wirklich interessiert, dann haben wir aufgrund unserer Vorgeschichte schon bestimmte Denkmuster und bestimmte Informationen abgespeichert, auch wenn sie noch nie was mit dem Elektrohandwerk zu tun hatten. Aber die Verknüpfung von den einzelnen Punkten, die passiert viel, schneller, wenn Grundwissen da ist und wenn ich affin dafür bin und wenn ich Leidenschaft dafür habe. Und dann bleibt das bis zum Ende der Woche auch hängen. Oder aber ich kann am Ende der Woche viel schneller eine Antwort geben. Das ist für mich tatsächlich viel, wichtiger als ein Zeugnis. aus der Schule. Sehr spannend, dieser Bewerbungsprozess bei dir, wie das läuft. Jetzt interessiert es mich aber doch. Kannst mal beispielhaft eine Frage nennen, die du deinen Bewerbern stellst? Ja, eine Frage ist zum Beispiel der Satz des Pythagoras. Ein ganz einfaches Beispiel, wo ich weiß, das ist egal, ob derjenige im Gymnasium war, in der Realschule, auf der Hauptschule oder der Gesamtschule, Satz des Pythagoras wird überalltumisch gemacht.

Max Herrmannsdörfer: Und eine Frage lautet, kennst du den Satz des Pythagoras? Wie lautet der Satz des Pythagoras? Und wo, glaubst du, könnte man ihn im Elektrohandwerk bei der Installation verwenden? Und das ist ganz spannend, was da für Antworten rauskommen. Manche können sich noch grob dran erinnern. Der eine oder andere sagt, ja, ich kann mich an den Lehrer erinnern. Und da sind aber auch ein paar dabei, die den Satz noch drauf haben. Und ich... Ich bewerte das überhaupt nicht, ob das einer kennt oder nicht kennt. Die Frage ist, ob er am Ende der Praktikumswoche, weil wir arbeiten relativ oft mit dem Satz des Pythagoras, auch wenn er nicht wirklich sichtbar ist, aber er hat immer wieder mit unserer Technik zu tun oder mit der Installation zu tun. Und am Ende der Woche, wenn er dann den Satz des Pythagoras kann, dann ist das für mich immer ein Zeichen dafür, dass man in der Schule vielleicht doch nicht so ver... und so theoretisch lernen und lehren sollte, sondern viel praktischer an die Sache rangehen sollte, denn dann bleibt es auch wirklich hängen. Das ist glaube ich ein großes Thema, was wir auch machen müssen. Aber damit fangen wir glaube ich lieber gar nicht erst an, da sind wir dann in ganz anderen Bereich. Vielleicht noch eine Nachfrage, also ich habe das jetzt so verstanden, dass du auch gar keine Gruppen großartig ausblendest oder... nicht anspricht. Also auch wenn sich Frauen bewerben, sich heute Leute mit Migrationshintergrund oder Zuwanderer anbewerben, haben die bei dir auch die Chance sich bei dir einfach zu zeigen und zu gucken, ob das passt. Habe ich das richtig verstanden? Selbstverständlich. was hat denn, warum sollte ich denn irgendeine Gruppe ausschließen? Es geht sich doch darum, dass ich ein gutes Team brauche, das qualifiziert ist, das gut miteinander arbeitet. dass gute Leistung bringt und dass vor allen Dingen glücklich in ihrem Job ist und einen Beruf wirklich mit Leidenschaft ausübt. Und da ist es doch völlig egal, ob das ein Zuwanderer ist oder eine Frau ist oder ein Mann ist oder jemand ist, lange Haare oder kurze Haare hat, groß oder klein. Das ist doch völlig unsinnig. Es kommt doch nicht auf Geschlechter an, sondern auf Kompetenzen. Und wir sind, ich muss gerade überlegen, haben eine Auszubildende ist fertig. Sie ist jetzt

Max Herrmannsdörfer: System, Gebäudesystemintegratorin. Und eine Auszubildende haben wir gerade im ersten Ausbildungsjahr. Und ich werde nie vergessen, als Nora die Ausbildung bei uns angefangen hat, da war der eine oder andere Kollege dann skeptisch, ob das so sinnvoll ist, eine Frau auf dem Bau. Und dann habe ich gesagt, kümmere dich mal nicht darum, dass es eine Frau ist, sondern dass dieser Mensch das Interesse hat, diesen Beruf zu erlernen. und nimm ihn, damit du ihn zur Fachkraft ausbildest. Und dann sagte er, ja, ich geb mein Bestes. Dann wollte er aus dem Lager rausgehen und Nora wollte so einen Hilti-Koffer nehmen. dann sagte er, nee, lass mal, ich nehm schon. Dann hab ich ihn zurückgeholt. Ich sag, was machst du da? Ja, aber das ist doch viel zu schwer für dich. Ich sag, wenn das jetzt ein Junge gewesen wäre, der hätte ... genauso wenig Muskulatur gehabt, diese schweren Maschinen zu tragen. Die Muskulatur und die Körperstatue, muss sich doch erst mal aufbauen, die muss trainiert werden. Und das fängt an mit dem Schleppen des Koffers. Und das hat auch ganz gut geklappt. Also ich glaube, die Nora, die heutzutage mehr Maschinen in der Hand halten können und länger halten können, als ich das noch kann, weil ich mittlerweile mehr im Büro sitze als auf dem Bau bin. Trotzdem, wenn wir aber bei diesem Punkt noch mal bleiben, ist es so, dass wenn wir die Ausbildungszahlen anschauen, es ist echt ein sehr, sehr geringer Anteil an Frauen. sind glaube ich die drei Prozent neue Auszubildende, die weiblich sind. Da gibt es doch noch Potenziale. Da ist doch noch mehr möglich, auch im Elektrohandwerk, oder? Ja, da bin ich fest von überzeugt, denn gerade wir im Elektrohandwerk, also im Ausbauhandwerk sind wir ja viel auch im Kundenkontakt. Das heißt, wir sind viel bei den Kunden, bei den Privatkunden. Wir sind ja nicht nur im Rohbau, sondern auch bei Privatkunden. Und Ja, ich sag zwar immer grundsätzlich, dass es egal ist, ob Männern oder Weiblern, aber da muss ich mich leider selber ein bisschen korrigieren. In einem Miteinander, in der Kommunikation, in der Ansprache zum Kunden, da sind Frauen oft feinfühliger. Das heißt, die haben oftmals eine bessere Kommunikation, bessere Bindung zum Kunden, als das bei den jungen Herren ist, die man dann so hat.

Max Herrmannsdörfer: Und alleine das ist ein Riesenpotenzial für unsere weiblichen Bewerber. Wir sind ja nicht nur oder andersrum das, was man früher bei uns im Handwerk machen musste, nämlich schwer schleppen, lange Stämmen, Lautstärke, Dreck, schwere Gewichte. Alles das gibt es in der Form ja, wenn wir ehrlich sind, gar nicht mehr wirklich. Die Maschinen sind leichter geworden, Maschinen sind effektiver geworden. Die Arbeit ist schneller fertiggestellt. Man hat viel mehr Hilfsmittel. muss gar nicht mehr stemmen, sondern kann auch schlitzen. Alles das sind ja Arbeitserleichterungen. Das heißt, wirklich körperlich sehr anstrengende Arbeit gibt es nicht mehr. Und das ist ja ein weiterer Pluspunkt, mit dem man werben kann. Wenn also eine junge Frau das Interesse an der Technik hat und so was gerne machen wollen würde, dann muss sie sich gar nicht mehr so Gedanken darüber machen. dass sie selber irgendwann die Kraft hat, das auch wirklich auszuführen, sondern man kann ja auch so ein bisschen die Hürde nehmen, in der man sagt, es ist gar nicht mehr so körperlich anstrengend, wie es mal war. Und der Rest kommt durch Tränen. Ja, man muss sich die Zahlen mal auf der Zunge zergehen lassen. Also wir haben aktuell 1426 Frauen, die in der Ausbildung sind und das von 46.480 oder 81. insgesamt, was halt wirklich eine Quote ist, wo man einfach denkt sich, also ich meine, wahrscheinlich ist die Verteilung ja eher 50 Prozent in der Bevölkerung, wo man halt ganz viele Leute liegen lässt und halt da auch gar nicht so positioniert als als Handwerk. Vielleicht da die Nachfrage. Nutzt ihr auch bei euch den Boys and Girls Day, gerade halt mal da auch in Kontakt zu kommen, gerade eben auch mit den Frauen? Ja, absolut. Wir nutzen. Ehrlich gesagt alle Möglichkeiten, der ZVEH oder auch der ZDH, also der Fachverband oder die Handwerkskammern, ja supporten, unterstützen, die Möglichkeit geben, werbewirksam aufmerksam zu machen. Also werbewirksam zu sein, egal ob der Tag des Handwerks oder Boys' Girls' Day. Das sind wunderbare Möglichkeiten, eben jungen Menschen den Beruf zu zeigen.

Max Herrmannsdörfer: Girls and Boys Deal, was es angesprochen ist, hervorragend. Dann kommen die jungen Mädchen und interessieren sich für den Beruf und man kann ihnen was zeigen. Das ist, glaube ich, etwas, was wir unserer Gesellschaft ein Stück weit angreiten müssen, dass wenn wir davon ausgehen, dass wir 50 Prozent Männlein, 50 Prozent Weiblein haben, dass davon gerade mal drei Prozent im Elektrohandwerk eine Ausbildung machen im Verhältnis 97 Prozent dann Jungs oder Männer. Ich glaube, ist ein gesellschaftliches Problem, das wir haben, weil wir immer noch, wenn eine Frau sagt, ja, ich bin auf dem Bau, dann zücken wir immer noch, heben die Augenbrauen und boah, das ist aber bestimmt schwer oder in der Männerdomäne oder boah. Das heißt, wir erachten das immer noch als was Besonderes, anstatt das für normal zu erachten und zu sagen, bist du glücklich damit. Ist das das, was du machen willst? Machst du das mit Leidenschaft? Ist aber toll, dass was gefunden hast, was dich erfüllt. Das sind eigentlich die Fragen, die man stellen sollte. Also ich glaube, da wird sich viel tun in den nächsten Jahren. Du hast vorher angesprochen, es gibt bei Social Media ganz viele, auch Frauen, die im Elektrohandwerk tätig sind, die diesen Beruf zeigen, die wirklich Einblicke in die tägliche geben. Ich kenne einige aus dieser Branche, die auch online sehr präsent sind und die bestätigen mir immer wieder, dass sie auch Nachrichten von jungen Frauen bekommen und da Fragen, Ängste, Sorgen nehmen können durch die Präsenz. Also meine Prognose wäre mal, dass sich das über die nächsten Jahre angleichen wird. Es wird ein Prozess, es braucht einen gesellschaftlichen Wandel für diese Thematik. Aber ich... würde mal schätzen, wir sind da auf einem guten Weg, auch wenn es ein langsamer Fortschritt ist. Du hast vorhin auch angesprochen, ganz zu Beginn, dass du das immer betont, dass ihr Ausbildungsbetrieb seid, weil das eben nicht mehr selbstverständlich ist. Hast du einen Tipp an Kolleginnen und Kollegen, die selbst einen Elektrobetrieb haben, die sich vielleicht bisschen schwerer tun, auszubilden, die zu gewinnen?

Max Herrmannsdörfer: Was kann man denn selbst tun, sich am Markt zu positionieren, sich als Ausbildungsbetrieb auch zu positionieren? Ja, ganz klar. Das, was ich eben schon gesagt habe, Kommunikation, Außendarstellung, Werbung, geht an die Berufsschulen, spricht mit Schülerinnen und Schülern, nehmt vor allen Dingen, wenn ihr schon junge Menschen im Unternehmen habt, nehmt die jungen Menschen mit, weil ganz ehrlich. Wenn du 50 Jahre alt bist und meinst, du bist noch jung, um damit die Auszubildenden, die Potenziellen anzusprechen, dann ist das zwar sehr glücklich, dass du dich noch jung fühlst und mit Sicherheit auch jung bist, gar keine Frage. Aber du bist eben immer noch 30 Jahre oder 35 Jahre von den potenziellen Bewerbern entfernt. Das ist für die eine Riesendistanz. Nehmt die jungen Leute aus dem Betrieb mit in die Berufsmessen zum Beispiel, in die Schulen, mit in die Werbung und lasst die für den Betrieb sprechen, weil das ist in erster Linie oder in meiner Wahrnehmung das beste Mittel, junge Menschen für den Beruf und für die Firma zu begeistern. Du sprachst es auch gerade schon an, dass es halt auch Unterstützung gibt für Betriebe, sei es jetzt von Verbandsseite, von der Handwerkskammer. Nehmt ihr sowas selber in Anspruch oder kannst du da mal einen Überblick geben, was es da für Möglichkeiten eigentlich gibt? Ja, sowas nehmen wir in Anspruch. Es gibt vom ZVJH, von der AGM Medien gibt es wie gesagt sehr viele Flyer, die wunderbar aufbereitet sind, die gut über die Berufe aufklären. Wir haben Postkarten bei uns, die auch wirklich als Postkarte genutzt werden. Die kann man selber drucken. Da gibt es von Every AVERI-Zweckform, keine Ahnung, wie das heißt, gibt es so DIN-A4-Blätter, die vorgestand sind als Postkarte. Die hauen wir dann in den Drucker rein und dann ist die eine Seite wirklich als Postkarte bedruckt, wo dann unsere Adresse schon drauf ist. Und links einfach nur der Text, weiß gar nicht, ich interessiere mich für den Beruf und da kann man das ankreuzen und dann darunter als Praktikant oder als Auszubildender und dann kann man das auch wieder ankreuzen und darunter steht dann meine Kontaktdaten sind.

Max Herrmannsdörfer: Das ist die eine Variante, weil ich die Postkarten-Variante einfach nutzen möchte, denn auf der anderen Seite ist ein bisschen Werbung drauf. Oder andersrum, ich nutze die Werbung, sie auch als Postkarte nutzen zu können. So muss man vielleicht richtigerweise sagen. Und die Seite mit der Werbung, da ist dann unser Firmenlogo drauf, dann sind da zwei, drei QR-Quiz drauf. Einmal, wenn man den QR-Quiz kennt, lernt man was über ... den Ausbildungsberuf. Das läuft dann direkt auf die eZumi Seite, die es gibt, wo man sich hervorragend über die Berufe informieren kann. Dann gibt es einmal den Link zu unserem Team auf der Website und es gibt einen Link zu einem YouTube Video, das die Nora gemacht hat, auch mit dem Fachverband zusammen, wo über den Gebäudesystemintegrator berichtet wird. Und das sind, ja, das sind einfach nicht viel Text, sondern die jungen Menschen sind halt Digital Natives, arbeiten mit Handys, scannen lieber mal einen QR-Code ein, gucken sich das Video oder die Seite an und dann hat man sie schnell und wenn eine Information für sie nicht interessant ist, ja dann klicken sie halt weiter, der nächste QR. Wenn wir bei Unterstützung noch kurz bleiben, das war jetzt die Unterstützung für Betriebe. Wenn es mal in der Ausbildung nicht läuft mit einem Auszubildenden, einer Auszubildenden, Was gibt es dafür Unterstützungsmöglichkeiten, die Betriebe in Anspruch nehmen können? Die Betriebe selbst können sich natürlich beim Fachverband melden. haben da Juristen sitzen. Wir haben da erfahrene Menschen sitzen, die immer wieder mal mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben und dort beraten können. Sie können sich an die Innungen wenden, denn bei den Innungen gibt es die Lehrlingswarte, die eine mit Ratentat zur Seite stehen und auch Schlichtungsgespräche führen. Denn es liegt ja nicht immer an den Auszubildenden, es liegt manchmal auch am Ausbildungsbetrieb und dann bekommt man vielleicht eine andere Sicht auf die Dinge. Und natürlich kann man darüber hinaus auch zu den Handwerkskammern gehen, in denen man eingetragen ist, bei der man in der Handwerksrolle drin steht. Auch da gibt es Schlichtungsstellen, die man nutzen kann, dass man sich mit dem Auszubildenden trifft, ohne erst mit Anwälten.

Max Herrmannsdörfer: ins Gespräch zu gehen, sondern ganz einfach die Schlichtungsstelle einer Handwerkskammer nutzen. Dort wird dann auch versucht, beide Seiten zu hören und dann kann sich jeder mal Luft machen und dann wird ein Mittelweg gesucht. Ich glaube wichtig ist aber, dass man was tut, wenn es mal zu Problemen kommt, wenn Unzufriedenheit herrscht. Ich glaube es ist sinnvoll, das anzugehen und es nicht wegzuschieben und dann womöglich die Zeit der Ausbildung über im Hintergrund schwehen zu lassen, oder? Das ist vollkommen richtig. Also, reden ist das Wichtigste überhaupt. Das ist völlig egal, ob das zu Hause in einer Beziehung ist. Da muss man miteinander reden, damit es klappt. Egal, ob es mit den eigenen Kindern ist, da muss man reden, damit es klappt. Man möchte wissen, wie geht es dem Kind? Was hat das Kind gerade für Schwierigkeiten? Ob man immer direkt die richtigen Antworten kriegt, ist eine andere Sache. Aber wenn das Kind merkt, dass man reden kann und das nicht direkt geurteilt wird, sondern gemeinsam eine Lösung gefunden wird, dann ist das wichtig. Und genauso ist es auch im Praktikum, in der Ausbildung oder aber mit dem Beschäftigten. Wenn man zeigt, dass man bereit ist, miteinander zu reden und zeigt, dass man sich auch versucht, zumindest in die Lage des anderen zu versetzen, glaube dann hat man schon gewonnen. Sascha, ich schaue nochmal zu dir. Hast du noch irgendeine Frage an Marco offen? Oder sind wir bereit für unsere Abschlussfrage? Ich würde sagen, wir können gerne zum Abschluss kommen. Dann machen wir das. Marco, vielleicht zum Abschluss. Wir senden, wir schreiben gezielt an Elektrohandwerker. Wir nehmen jetzt trotzdem diese Frage einmal mit bei uns auf. Was würdest du sagen, warum eignet sich ein Beruf im Elektrohandwerk in den verschiedenen Bereichen, die es gibt? Perfekt für den Staat ins Beruf leben. Was ist deine Message an junge Menschen? Das Elektrohandwerk ist sehr vielfältig. Man hat die Möglichkeit, Reparaturen an Geräten zu machen. Man hat die Möglichkeit, Installationen beim Kunden zu machen, Neubau. Wir sind im Bereich Energiewende. Das haben wir alle vor der Brust. Das heißt also, die Arbeit selber wird uns niemals ausgehen. Und wir sind so vielfältig, dass für jeden irgendetwas dabei ist.

Max Herrmannsdörfer: Viele junge Menschen haben sich vor einigen Jahren dazu entschlossen, Fridays for Future zu gründen, daran teilzuhaben und zu demonstrieren. In meinen Augen kann man gerne demonstrieren und danach dann installieren. Das ist ein sehr schöner Abschlusssatz. Marco, vielen herzlichen Dank, dass du zu Gast warst hier im E-Show Podcast. Sascha, dir vielen Dank für die Co-Moderation. Ich wünsche euch beiden alles Gute, einen schönen Tag weiterhin. Und vielen herzlichen Dank, dass ihr beide hier im Podcast wart. Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte. Ja, gerne. Macht es gut. Ciao.

Max Herrmannsdörfer: Diese Folge wurde unterstützt von WhatsApp, deiner leistungsstarken Community für Elektrohandwerke.

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